
“Eine sich über drei Generationen erstreckende Familientragödie, der man sich nicht entziehen kann; ein Dokumentarfilm, dem man ein Denkmal bauen möchte.”
– Sedat Aslan/Filmfest München
KINOSTART CASABLANCA 23.03.2023
Premiere 19.03.2023 Regisseurin Sandra Prechtel und Protagonistin Kim Seligsohn werden zu Gast sein.
Kim hat ihre Musik, Kim hat ihre Hunde, Kim hat ihren Glauben. Kim kämpft, gegen die Angst, um ein Stück Normalität, um den Boden unter den Füßen. Kim ist die Tochter von Lore. Lore war sechs Jahre, als ihre Mutter nach Auschwitz deportiert wurde. Lore ist eine „DP“ – eine Displaced Person, bis zum heutigen Tag. Lore hat ihre Karteikarten. Von morgens bis abends schreibt sie Artikel aus dem Weser-Kurier ab, archiviert sie in Kisten, Körben und Kartons. Ein Leben lang hat Lore nicht gesprochen: nicht über ihre Mutter, nicht über das Versteck, in dem sie überlebt hat, nicht über Tom, ihren Sohn, Kims Bruder, der sich das Leben genommen hat. Aber Kim will reden: über die Kindheit mit Lore, über Tom, über die beschädigten Leben beider. Da ist viel Wut, viel Kraft, und eine Liebe zwischen Mutter und Tochter, die immer da war, aber nicht gelebt werden konnte.
In Zusammenarbeit mit der AKTION MENSCH bieten wir verschiedene Projekte Geflüchtet ukrainische Kinder und Jugendliche, die wir betreuen an.
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Weitere Termmine unter: https://jg-ol.de/kinder-und-jugendarbeit/

Nähere Informationen https://www.erinnerungsgang.de/der-erinnerungsgang/2022-2/
Oldenburger Staatstheater: Ausstellung im Günther-Goldschmidt-Foyer
Begleitet werden die Inszenierung durch eine Ausstellung bei der zeitgenössische jüdische Kunst im direkten Kontakt zu Theatervorstellung steht. In Skulptur und Fotografie werden Brücken zwischen Geschichte und Gegenwart gebaut. Die Bilder des Fotografen Benyamin Reich arbeiten einerseits am Scheinkontrast von jüdischer Orthodoxie und Alltagswelt, thematisieren mit dem Porträt des Zeitzeugen Albrecht Weinberg jedoch auch die historische Verfolgung in der Schoah. Skulpturen der Bad Zwischenahner Künstlerin Jael Andra Benar spielen mit den Buchstaben des Ketav Iwri, des Urhebräisches und betrachten dabei jüdisches Erbe über eine weite Zeitspanne hinweg.
Am 30. Januar 2023 jährt sich die Machtübergabe an den Nationalsozialismus zum 90. Mal. Verschiedene Inszenierungen blicken aus diesem Anlass in die Vergangenheit und reflektieren die Gegenwart. REISE DER VERLORENEN beleuchtet das Schicksal 937 jüdischer Flüchtlinge, die 1939 auf der St. Louis Deutschland verließen, AMSTERDAM beschäftigt sich mit aktuellem Antisemitismus und historischen Spuren in der Metropole der Gegenwart.



Ausstellungseröffnung: Am 05. November 2022 um 18:30 Uhr wird die Ausstellung durch Intendant Christian Firmbach und ein Gespräch zwischen Rabbiner Netanel Olhoeft mit den Künstler:innen und dem Zeitzeugen Albrecht Weinberg feierlich eröffnet. Im Anschluss findet um 19.30 Uhr die Premiere „Reise der Verlorenen“ statt.
In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden der Stadt Oldenburg darf unsere Gemeinde jüdisch-ukrainische Geflüchtete und ihre Angehörigen in einem von der Stadt Oldenburg angemieteten Zufluchtshaus in fußläufiger Nähe zu unserem Gemeindezentrum unterbringen. Unsere Gemeinde unterstützt die städtischen Behörden und die Geflüchteten dolmetschend bei den notwendigen Ämtergängen zur Regelung des Bleiberechtes, zur sozialen Absicherung, bei der medizinischen, psychologischen und religiösen Versorgung sowie bei der Versorgung mit den Dingen des alltäglichen Bedarfes und nicht zuletzt auch bei der Integration in unsere Gemeinde. Dies tun wir bedarfsgerecht auch für die ukrainisch-jüdischen Geflüchteten, die im privaten Umfeld unserer Gemeinde ihre erste Zuflucht gefunden haben.

Wer diese Flüchtlingsarbeit unserer Gemeinde finanziell unterstützen möchte, kann spenden auf unser Gemeindekonto der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg K.d.ö.R bei der Raiffeisenbank Oldenburg
IBAN DE59 2806 1822 0430 2990 00 BIC GENODEF1EDE unter dem Stichwort: „Flüchtlingshilfe Ukraine“.
Die gespendeten Gelder kommen dabei unmittelbar dem Bedarf der geflüchteten Menschen zu Gute. Es werden davon keine Personalkosten oder Aufwandsentschädigungen bestritten.
Nachruf
Rabbiner Henry G.Brandt sel. A.
Rabbiner Dr. Henry Brandt, langjähriges Gründungsmitglied und Vorsitzender der Allgemeinen Rabinerkonferenz Deutschland ist am 7. Februar 2022 im Alter von 94 Jahren in Zürich verstorben. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof seiner Geburtsstadt München begraben.
Bild: Gregor Zielke, Jüdische Allgemein


BIOGRAFIE Henry G. Brandt wurde am 25. September 1927 als Heinz Georg Brandt in München geboren. 1939 konnte er zusammen mit seiner Familie den Nationalsozialisten durch Emigration entkommen. Kindheit und Jugend verbrachte er im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina. Er war aktiv in der jüdischen Untergrundorganisation Palmach und diente im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 als Offizier in der israelischen Marine. Nach einem ersten Studium der Wirtschaftswissenschaften in Irland und einer Berufstätigkeit als Marktanalytiker für die Autoindustrie nahm Henry Brandt schon als Familienvater im Alter von 30 Jahren im Jahr 1957 ein Rabbinatsstudium am Leo Baeck College in London auf. Nach seiner Ordination 1961 amtierte er als Rabbiner Rabbiner u.A. in Leeds, Genf, Zürich und Göteborg. 1983 kehrte er nach Deutschland zurück und trug in vielen Funktionen und mehreren Gemeinden zum Wiederaufbau des liberalen jüdischen Gemeindelebens in Deutschland bei.


Als Landesrabbiner von Niedersachsen hat Henry Brandt auch im Vorfeld der Wiedergründung unserer Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg im Jahr 1992 und in den ersten Jahren ihres Bestehens eine maßgebliche Rolle gespielt. Er hat in enger Kooperation und Freundschaft mit der langjährigen Gründungsvorsitzenden unserer Gemeinde, Frau Sara-Ruth Schumann sel. A. , die Grundlagen für den Wiederaufbau der Jüdische Gemeinde zu Oldenburg gelegt. Zusammen mit dem letzten Oldenburger Vorkriegsrabbiner Prof. Leo Trepp sel. A. hat er unsere Gemeinde in der Anfangszeit rabbinisch begleitet und ermutigt. Eine egalitär geführte Jüdische Gemeinde mit Gleichberechtigung der Frauen in allen Bereichen des Gemeindelebens, auch im G“ttesdienst, war vor 30 Jahren in Deutschland noch keine Selbstverständlichkeit. Wir werden ihm ihm ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. Sein Andenken sei zum Segen.

Weiterführende Informationen: http://www.br.de/zeuge-der-zeit