Zum Inhalt springen

MIKWE מִקְוֶה

Die Jüdische Gemeinde zu Oldenburg verfügt seit 1992 über eine Mikwe – hebräisch מִקְוֶה von קוה „zusammenfließen“. In dem rituellen Tauchbad „fliesst lebendiges Wasser“. Früher wurden Grundwassermikwot gebaut heute wird, wie bei uns auch Regenwasser verwendet. Dieses wird durch eine spezielle Technik dem Becken zugeführt.

Oldenburger Mikwe

Eine Mikwe muss sieben Stufen haben, die hinab ins Wasser führen, sowie ein Mindestfassungsvermögen von etwas mehr als 500 Litern.

Die Vorschriften benennen verschiedene Gründe für ein Tauchbad. Da die Unreinheit mit dem Tod verbunden ist, müssen Juden, sollten sie mit einem Toten in Kontakt gekommen sein, ein Tauchbad nehmen. Dies gilt auch für die Zeit nach der Heilung von bestimmten Krankheiten.

Traditionelle Regelungen schreiben den Besuch der Mikwe für Männer und Frauen vor. So wird Männern das Tauchbad vor dem Sabbat oder dem Versöhnungstag Jom Kippur empfohlen. Frauen sollen die Mikwe am Vorabend der Hochzeit, nach der Menstruation oder der Geburt eines Kindes besuchen.

Um die rituelle Reinigung durchführen zu können, ist es erforderlich, dass nichts Körperfremdes mehr vorhanden ist. Nichts darf den Kontakt des Wassers mit dem Körper verhindern. So ist das Tragen von Schmuck, Lippenstift, Nagellack oder Ähnlichem während des Bades nicht erlaubt. Auch muss darauf geachtet werden, dass der gesamte Körper samt den Haaren untergetaucht wird. Das Tauchen an sich bezeichnet man mit „Twila“.